Kein Brandschutzkonzept für Schweinehochhaus – Deutsches Tierschutzbüro fordert Schließung

Für das sogenannte Schweinehochaus in Maasdorf (Sachsen-Anhalt) liegt kein Brandschutzkonzept vor. Das geht aus einer Antwort der Landesregierung auf eine kleine Anfrage hervor.

BildIm sogenannten Schweinehochhaus in Maasdorf (Sachsen-Anhalt) werden auf sechs Etagen über 3000 Schweine gehalten. In zwei Aufzügen werden die Tiere zwischen den Etagen hin- und her transportiert. Bei dem in Europa einmaligen Bau handelt es sich um ein Prestigeobjekt des DDR-Regimes, das 1969 mit Unterstützung der Sowjetunion gebaut wurde. Heute wird die Anlage von der „SR Hybrid Deutschland GmbH“ zur Schweinezucht genutzt und erhält finanzielle Förderung der EU und des Landes Sachsen-Anhalt.

Aus einer jetzt veröffentlichten Antwort der Landesregierung auf eine kleine Anfrage der Landtagsabgeordneten Dorothea Fredeking von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN geht hervor, dass für das Schweinehochhaus kein Brandschutzkonzept vorliegt (Drucksache 6/4271). http://www.landtag.sachsen-anhalt.de/fileadmin/files/drs/wp6/drs/d4271gak.pdf

Die Landesregierung rechtfertigt dies mit einem Verweis auf formellen und materiellen Bestandsschutz. Für den Rohbau sei 1968 eine Baugenehmigung erteilt worden. Das Projekt sei zudem, laut einer Prüfbemerkung, entsprechend dem Protokoll über brandschutztechnische Fragen vom 5. Mai 1967 der BDVP Halle, Abteilung Feuerwehr vorzulegen gewesen.

Jan Peifer, Sprecher des Deutschen Tierschutzbüro e.V., ist über die Antwort der Landesregierung schockiert: „Da die Tiere nur über Aufzüge transportiert werden können und diese im Brandfall nicht benutzt werden dürfen, müssten im Ernstfall alle 3000 Tiere qualvoll verbrennen. Vielleicht ist ein solcher Umgang mit Tieren mit den Brandschutzvorschriften der DDR vereinbar gewesen, mit dem im Grundgesetz verankerten Staatsziel Tierschutz jedoch eindeutig nicht. „

Verheerend findet Peifer auch die Auskunft, dass der örtlichen Feuerwehr keinerlei Brandschutzkonzept für das Schweinehochhaus bekann ist.

Das Deutsche Tierschutzbüro lässt die Antwort der Landesregierung rechtlich prüfen. „Nach einer ersten juristischen Einschätzung ist die Auskunft der Landesregierung, dass das Gebäude hinsichtlich des Brandschutzes bestandsgeschützt sei, falsch“, so Jan Peifer, der die sofortige Schließung des Schweinehochauses fordert.

Vor wenigen Monaten hatte das Deutsche Tierschutzbüro erschreckende Bildaufnahmen aus dem Schweinehochhaus veröffentlicht. Die Bilder haben für eine bundesweite Empörung gesorgt. Und erst vor wenigen Wochen hatte die Landesregierung massive Tierschutzverstöße veröffentlicht. Bei der Kontrolle, die bereits einen Tag zuvor angemeldet wurde, wurden abgemagerte und verletzte Tiere angetroffen. Bereiche des Hochhauses waren stark verschmutzt, Ursachen von Tierverlusten wurden nicht dokumentiert und eine ausreichende tierärztliche Betreuung war nicht gegeben, auch entsprachen Liegeflächen, Spaltenböden und Beleuchtungsstärke in Bereichen des Gebäudes nicht den rechtlichen Vorgaben.
An einer Petition zu Schließung des Schweinehochhauses haben bisher über 17.000 Menschen teilgenommen. Ein vom Deutschen Tierschutzbüro im Internet veröffentlichtes Video über das Schweinehochhaus wurde über 50.000-mal angeklickt. Der Betreiber hat vergeblich versucht die Verbreitung des Videos zu verhindern.

Weitere Informationen finden Sie hier: http://www.tierschutzbuero.de/schweinehochhaus
Die Petition finden Sie hier: http://www.tierschutzbuero.de/petition-schweinehochhaus-schliessen/
„Landesregierung veröffentlich Missstände“ finde Sie hier: http://www.tierschutzbuero.de/pm-schweinehochhaus/
„Landesregierung bestätigt: kein Brandschutz“ finden Sie hier: http://www.landtag.sachsen-anhalt.de/fileadmin/files/drs/wp6/drs/d4271gak.pdf

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Das Deutsche Tierschutzbüro ist ein eingetragener Verein, der sich für mehr Rechte von Tieren einsetzt. Die bundesweit tätige Organisation ist als besonders förderungswürdig anerkannt und gemeinnützig. Weitere Informationen unter www.tierschutzbuero.de

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